Adieu Chérie. Trennung auf französisch
Unsere Besucherinnen und Besucher der Filmkunstreihe lieben französische Komödien – und wir geben uns Mühe, unter der Vielzahl der Filme, die seit den großen Erfolgen der „Sch‘tis“, den „ziemlich besten Freunden“ oder „Monsieur Claude“ auch die deutschen Kinos mit Massenware überschwemmen, die Perlen herauszupicken. Auch für unsere neue Spielsaison sind wir fündig geworden und präsentieren mit „Adieu Chérie“ wieder mal eine typisch französische Boulevardkomödie par excellence, die mit Dialogwitz und Situationskomik flotte Unterhaltung mit Anspruch verbindet. Darin lässt ein zunächst spielerischer Gedanke an einen Seitensprung ein seit 30 Jahren verheiratetes Paar auseinanderdriften.
Auch Frauen können in die Midlife-Crisis geraten. So wie in Philippe Lefèbres Komödie über ein Ehepaar, das sich liebt und trotzdem, oder gerade deshalb, trennt. Er, Alain, erfolgreicher Orchestermusiker, ist mit seinem Leben ganz zufrieden. Sie, Diane, Redakteurin bei einem Lifestyle-Magazin, ist frustriert. Immer öfter wird sie damit konfrontiert, dass sie nicht mehr die Jüngste ist. Ständig ist sie von hippen jungen Leuten umgeben. Beruflich kommt sie nicht mehr weiter. Ihr neuer Chef ist ihr ehemaliger Praktikant. Wenn es um neue Artikel für die Zeitschrift geht, landen nur noch die langweiligen Themen bei ihr. Auch privat ärgert sie, dass Alain sie Jahr für Jahr zum Geburtstag mit dem gleichen Geschenk „erfreut“ und ihr Arzt ständig von den Wechseljahren spricht, die sie negiert. So nimmt sie das Getratsche über eine Affäre mit dem Chefredakteur auf, provoziert Alain damit. Dieser versteht aber keinen Spaß, packt die Koffer und zieht aus. Eine dauerhafte Trennung will er allerdings nicht, sondern will durch seine Abwesenheit nur dafür sorgen, dass Diane bemerkt, wie sehr sie ihn vermisst und ihn um Rückkehr bitte…
Das könnte auch der Stoff für eine Tragödie sein, aber hier wird daraus eine gelegentlich ziemlich deftige Komödie, in der auch schon mal Klartext geredet wird, ohne dass darunter die Eleganz der Inszenierung leidet – und die beiden Hauptdarsteller Karin Viard und Franck Dubosq, die wir bereits aus „Maria, oder die Kunst des Neuanfangs“, bzw. „Die Rumba Therapie“ kennen, garantieren wieder für beste Unterhaltung.
Mi., 05. März 2025, 20.30 Uhr, Scala-Kino Benefizgasse 5, 74172 Neckarsulm
Eintritt: 6,50 Euro / 7,50 €
Kartenreservierung Tel. 07132 2410 oder online unter www.kinostar.com