Das Zimmer der Wunder
Der Autor Julien Sandrel hat mit seinem Roman „Das Zimmer der Wunder“ selbst ein großes Wunder erlebt. Über Nacht wurde er in Frankreich zum Bestseller und bei der Präsentation auf der Frankfurter Buchmesse in 25 Länder verkauft. Dass nun auch die gleichnamige Verfilmung von Lisa Azuelos in Frankreich zum Publikumserfolg avancierte ist die logische Folge. Der Film ist ein gelungenes Melodram mit einer guten Portion Humor, einer positiven Grundstimmung – und mit einer tollen Hauptdarstellerin: Alexandra Lamy, die als Thelma eine Frau spielt, die bereit ist, für ihren Sohn Louis, der im Koma liegt, alles zu tun, damit er wieder aufwacht.
Sie war nur kurz abgelenkt, doch diese kleine Unachtsamkeit verändert das Leben von Thelma von einer Sekunde auf die andere, als ihr Sohn Louis auf dem Skateboard von einem Auto angefahren wird. Zwar gelingt es, ihn im Krankenhaus zu stabilisieren, doch seither liegt der Junge im Koma. Niemand weiß, ob er aus diesem wieder erwachen wird. Die Ärzte machen ihr wenig Hoffnung, doch Thelma ist wild entschlossen das Leben ihres Sohnes zu retten. In ihrer Trauer findet sie in seinem Zimmer ein Tagebuch, in das Louis alles geschrieben und gezeichnet hat, was er noch erleben will. „Dinge, die man noch tun sollte, bevor die Welt untergeht“. Insgesamt zehn Wünsche, kleine wie große, alberne wie rührende. Das bringt sie auf eine Idee: Sie wird all diese geheimen Wünsche erfüllen und jeden einzelnen Punkt stellvertretend für ihren Sohn abarbeiten. Graffiti-Sprühen, sich bei einer Freundin entschuldigen, das Autogramm eines Manga-Idols bekommen, Skateboard-Fahren, mit Walen schwimmen – aber auch: seinen Vater kennenlernen. So hofft sie, dass er wieder aus dem Koma aufwacht, wenn sie ihm im Anschluss davon erzählt. Dafür ist ihr kein Aufwand zu groß und kein Auftritt zu peinlich. Die Aufgaben schicken sie auf eine unglaubliche Reise quer durch die Welt, die völlig unerwartet auch ihrem eigenen Leben einen neuen Sinn schenkt. Das alles ist oft witzig und rührend zugleich: Eine Frau, überwindet ihre Ängste und wird immer mutiger, um ihrem Kind und letztlich auch sich selbst zu helfen.
Mi., 23. April 2025, 20.30 Uhr, Scala-Kino Benefizgasse 5, 74172 Neckarsulm
Eintritt: 6,50 Euro / 7,50 €
Kartenreservierung Tel. 07132 2410 oder online unter www.kinostar.com