Deutschordenskonzert 1
Kammermusik mit den internationalen Solisten
Es gibt wohl keine besseren Voraussetzungen für Kammermusik als die Anwesenheit von so herausragenden Musikern wie diese, die Prof. Claudio Bohórquez in Neckarsulm versammelt. In der Festivalwoche stellen sie sich vom 3. – 6. Februar in verschiedenen Formationen vor und nehmen im Programm vereinzelt Bezug auf das Erbe des Deutschen Ordens. Der Deutsche Orden spielte eine entscheidende Rolle in der Geschichte und Entwicklung der Stadt Neckarsulm. Von seiner Gründung im Jahr 1219 bis zur Auflösung im Jahr 1809 prägte der Orden nicht nur die lokale Architektur mit imposanten Bauwerken, sondern auch die soziale und kulturelle Struktur der Stadt. In den Konzerten am 3., 5. und 6. Februar treten um 17 Uhr die Solisten in kleiner Kammermusikbesetzung solistisch auf. Zu hören sind u. a. verschiedene Werke von Bach, Hindemith, Mozart und Taneyev. Der große Kammermusikabend am 4. Februar präsentiert um 17 und 20 Uhr in zwei Konzerten große Werke mit Klavierbegleitung. Neben dem berühmten Forellenquintett von Schubert, Beethovens „Gassenhauer“-Trio und Mozarts „Kegelstatt“-Trio bringen die Künstler auch Raritäten wie das Quintett „Poeme“ von Gabriel Dupont auf die Bühne. Zusätzlich huldigt das Ensemble auch dem Jazzmusiker Charlie Parker mit fünf bearbeiteten Stücken, u. a. dem Klassiker „Summertime“.
BACH PLUS
Johann Sebastian Bach Suite nr. 3 BWV 1009 für Violoncello solo
Claudio Bohorquez, Violoncello
Paul Hindemith Sonate für Viola solo op. 25 Nr.1
Gareth Lubbe, Viola
Hayden Chisholm – Fugato Mobile für Saxophon solo (Auftragswerk für Musikfest Neckarsulm 2025)
Hayden Chisholm, Saxophon solo
Claudio Bohorquez
Claudio Bohórquez, geboren 1976 in Deutschland, ist ein international gefeierter Cellist, der für seine außergewöhnliche Musikalität, technische Virtuosität und emotionale Ausdruckskraft bekannt ist. Er entstammt einer deutsch-peruanischen Familie, was seiner musikalischen Karriere eine interkulturelle Tiefe verleiht.
Sein musikalisches Talent wurde früh entdeckt, und er begann bereits in jungen Jahren mit dem Cellospiel. Er studierte bei renommierten Lehrern wie Boris Pergamenschikow und David Geringas, die ihn maßgeblich prägten.
Bohórquez erlangte internationale Aufmerksamkeit, als er im Jahr 2000 sowohl den Ersten Preis als auch den Sonderpreis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München gewann. Zuvor hatte er bereits den Grand Prix beim Internationalen Rostropovich-Wettbewerb in Paris erhalten.
Als Solist tritt Claudio Bohórquez mit führenden Orchestern weltweit auf, darunter das Gewandhausorchester Leipzig, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Berliner Philharmoniker und das Chicago Symphony Orchestra. Dirigenten wie Daniel Barenboim, Kurt Masur und Christoph Eschenbach schätzen seine künstlerische Zusammenarbeit.
Sein Repertoire reicht von den großen klassischen und romantischen Meisterwerken bis hin zu zeitgenössischer Musik. Besonders hervorgehoben werden seine Interpretationen der Werke von Bach, Dvořák, Schostakowitsch und Ligeti. Bohórquez engagiert sich zudem aktiv für die Aufführung moderner Kompositionen und arbeitet regelmäßig mit zeitgenössischen Komponisten zusammen.
Neben seiner solistischen Tätigkeit ist Claudio Bohórquez ein leidenschaftlicher Kammermusiker. Er tritt regelmäßig bei renommierten Festivals auf, darunter das Verbier Festival, die Salzburger Festspiele und das Marlboro Music Festival. Seine Kammermusikpartner umfassen Größen wie Christian Tetzlaff, Lars Vogt und Sabine Meyer.
Bohórquez ist auch ein engagierter Pädagoge. Seit 2011 lehrt er als Professor an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin, wo er sein Wissen und seine Leidenschaft für das Cello an eine neue Generation von Musikern weitergibt.
Sein Spiel wird oft als tiefgründig, warm und nuanciert beschrieben. Kritiker und Publikum schätzen besonders seine Fähigkeit, technische Perfektion mit emotionaler Tiefe zu verbinden. Claudio Bohórquez spielt auf einem wertvollen Cello von Giovanni Battista Guadagnini aus dem Jahr 1759, das seinen ausdrucksstarken Klang zusätzlich bereichert.
Claudio Bohórquez lebt mit seiner Familie in Berlin und setzt sich neben seiner musikalischen Tätigkeit auch für kulturelle Bildungsprojekte ein. Sein künstlerisches Wirken und seine Hingabe zur Musik machen ihn zu einem der herausragenden Cellisten seiner Generation.
Gareth Lubbe
Gareth Lubbe, geboren 1976 in Johannesburg, Südafrika, ist ein herausragender Bratschist und Obertongesänger. Bereits im Alter von vier Jahren begann er mit Klavier- und Violinunterricht und trat mit nur neun Jahren erstmals als Solist mit einem Orchester auf. Lubbe spielte unter anderem bei der Amtseinführung von Nelson Mandela 1994 in Pretoria. Er setzte seine Ausbildung in Deutschland fort und studierte bei renommierten Lehrern wie Peter Matzka, Gorjan Košuta und dem Alban Berg Quartett.
Von 2007 bis 2014 war er als Hauptbratschist im Gewandhausorchester Leipzig unter Riccardo Chailly tätig und spielte auf bedeutenden internationalen Bühnen wie der Berliner Philharmonie, dem Concertgebouw in Amsterdam und der Carnegie Hall in New York. Neben seiner Solistenkarriere ist Lubbe auch als Dozent aktiv. Seit 2013 hat er eine Professur für Bratsche an der Folkwang Universität der Künste in Essen inne, wo er eine internationale Klasse führt.
Darüber hinaus ist Lubbe als Obertongesänger bekannt und tritt weltweit auf, wobei viele Komponisten Werke speziell für seine Stimme geschrieben haben. Lubbe ist auch ein regelmäßiger Dozent und Musiker bei führenden Musikfestivals auf der ganzen Welt.
Hayden Chisholm
Hayden Chisholm, geboren am 27. Mai 1975 in Otahuhu, Neuseeland, ist ein vielseitiger Musiker, Komponist und Produzent, bekannt für seine Arbeit als Saxophonist in den Bereichen Jazz, Improvisation und zeitgenössische Musik. Chisholm begann seine musikalische Ausbildung früh mit Klarinette und wechselte später zum Altsaxophon. Er erhielt ein DAAD-Stipendium und setzte seine Studien an der Musikhochschule Köln fort, wo er ein eigenes System für mikrotonale Fingertechniken entwickelte, das er in seinem Debütalbum Circe (1996) vorstellte.
Neben seinen Soloarbeiten ist Chisholm auch als Mitglied des internationalen Quartetts Root 70 aktiv, das von Nils Wogram geleitet wird, und hat eng mit namhaften Künstlern wie Rebecca Horn zusammengearbeitet, für deren Installationen und Filme er Musik komponierte. Weitere bemerkenswerte Projekte umfassen seine jährlichen Meisterklassen in Griechenland sowie seine Kompositionen für Theater und Festivals weltweit.
Chisholm hat mehrfach Boxsets mit seinen bedeutendsten Werken veröffentlicht, darunter das 13-CD-Set 13 Views of the Heart's Cargo (2013), das einen umfassenden Überblick über seine musikalische Entwicklung bietet. Er ist ein häufiger Gast bei Festivals und war 2018 Finalist bei den New Zealand Jazz Awards.
Sein Schaffen umfasst eine breite Palette von Musikstilen, von Jazz über Improvisation bis hin zu klassischer Musik, und er ist sowohl als Performer als auch als Lehrer international aktiv.
Einzeltickets ab 19,80 € zzgl. Gebühr sind im Vorverkauf folgendermaßen erhältlich:
- www.reservix.de
- An allen ReserviX-Vorverkaufsstellen
- Buchhandlung Chardon Marktstraße 10, 74172 Neckarsulm
- Heilbronner Stimme Allee 2, 74072 Heilbronn
- Vorverkauf während der Festival-Woche vom 2. bis 8.2.2025 von 10 bis 18 Uhr:
Im Festivalbüro, Städtische Musikschule Neckarsulm, Neuenstädter Str. 27
ABOS – Internationale Solisten
5 Auftritte der internationalen Solisten in Kammermusikbesetzung.
Kategorie I: 83 € / 42 € (ermäßigt*)
Erhältlich im Abonnentenbüro des Kultur- und Sportamtes Neckarsulm, Sonnengasse 9, Tel: 07132/351504, E-Mail: kulturamt@neckarsulm.de
*Ermäßigungen gelten für Schüler, Studenten u. Schwerbehinderte (ab 50%). Nachweise bitte am Einlass vorzeigen. Ermäßigungen für Schulklassen auf Anfrage.